Chris Supertramp, 2012

Unesco Mittelschule Bürs Botschafter zu Besuch in Kerala

Namaste aus Parvoor in Kerala!

Im Zuge der Spendenaktion „Namaste in Indien“ hat die Unesco Mittelschule Bürs in Zusammenarbeit mit lokalen Bürser Unternehmen den Neubau von 8 Häusern für obdachlose Familien in Kerala ermöglicht. In Kooperation mit meinem Projektpartner der Unesco Mittelschule Bürs, bin ich als Botschafter nach Kerala gereist und habe die Organisation Dach überm Kopf, die sich vor Ort um den Häuserbau und die Hausvergabe an obdachlose Familien kümmert, besucht. Zusätzlich will ich mit meinem persönlichen Projekt „Häuser für Indien“ den lokalen Unternehmen in Bürs einen Eindruck vermitteln, wie Spendengelder für den Häuserbau in Indien eingesetzt werden.

Wie oft bekommt man denn schon Feedback für eine Spende an eine non-profit Organisation?
Mein Ziel war es, durch meinen persönlichen Besuch, Fotos und Interviews, Transparenz für die Spendenaktion „Namaste in Indien“ zu schaffen.

In Indien

Mit dem Zug in Kochi angekommen, wurde ich gleich herzlich am Bahnhof empfangen und von einem Fahrer für die erste Übernachtung ins Hotel gebracht. Früh morgens am nächsten Tag wurde ich abgeholt und zur Pfarre von Pfr. Francis Thaniyath, Vorstandsvorsitzender der Partnerorganisation „Fr. Varghese Thaniyath Charitable Trust“ gebracht. Nach kurzem Kennenlernen sind wir anschließend mit einem Suzuki Swift Jeep zu den Häusern gefahren. Innerhalb der nächsten 2 Tage hatte ich die Möglichkeit alle 8 Häuser der Unesco Mittelschule Bürs und Gassner Stahlbau zu besuchen.

Erlebnisse

Meine Besichtigungstour war sehr emotional und hat mir einen tiefen Einblick in die indische Kultur ermöglicht. Konfrontiert mit verschiedensten Familienschicksalen, persönlichen Schicksalsschlägen und Todesfällen konnte ich verstehen, was es wirklich heißt, ein Dach überm Kopf zu haben. Ein Haus bedeutet Leben und eine menschenwürdige Lebensweise. Jede Familie hat mich mit Gastfreundschaft und einem Lächeln überschüttet. Manchmal sogar mit Tränen im Gesicht, was mich sehr tief berührt hat. Mit frischen Kokosnüssen bis hin zu verschiedensten Früchten wurde ich von den Familien empfangen. Mit gemischten Gefühlen und etwas beschämt habe ich all diese netten Gaben angenommen. Allerdings ließ mich ein Gedanke während der Besichtigung nicht los: „Wie können Menschen nach so vielen Tragödien und mit so wenig Besitz und Reichtum immer noch so lebensfroh und glücklich sein?“ Diese Erfahrung hat mich gelehrt, was es wirklich heißt reich zu sein, fern ab von Materialismus und persönlichem Reichtum. Das Geheimnis des Glücks dieser Menschen liegt nicht im Besitz, sondern im Geben.

Reaktionen

Die hilfsbedürftigen Menschen haben mir, als Botschafter für die Unesco Mittelschule Bürs, ihre größte Anerkennung für alle Spender und Spenderinnen ausgesprochen. Im Namen aller Familien, deren Häuser ich besucht habe, überbringe und spreche ich einen Dank aus tiefstem Herzen aus. Das Strahlen in den Augen der Hilfsbedürftigen war ein wahres Zeichen für ihre Dankbarkeit. Die beste Art sich zu bedanken, ist ein „Danke“ von ganzem Herzen.

Interview

» Wie viele Häuser wurden durch die Spendenaktion „Namaste in Indien“ der Unesco Mittelschule Bürs errichtet?
Es konnten 6 Häuser durch die Unesco Mittelschule Bürs errichtet werden und 2 weitere mit Hilfe der Spenden von Gassner Stahlbau.

» Wer errichtet diese Häuser?
Die Häuser werden von den Familien, Freunden, Verwandten, Bekannten und Gastarbeitern unter der Koordination der Organisation Dach überm Kopf errichtet.

» Wie viel kostet die Errichtung eines einzelnen Hauses?
Ein kleines Haus kostet ca. € 2.500,- inkl. Baugrund, Einkauf von Rohmaterialien und Arbeitslöhnen. Ein normales Haus für indische Verhältnisse kostet ca. € 4.500,-. Die Kosten variieren jedoch sehr stark aufgrund der steigenden Rohstoffpreise und Arbeiterlöhne.

» Woraus besteht ein solches Haus?
Ein Durchschnittshaus besteht aus einem Fundament aus Beton, einer Hausmauer aus Zementziegeln, Fensterrahmen und einem robusten Flachdach. Ein Haus besitzt in der Regel 2 Räume, einen Aufenthaltsraum, eine Küche und ein Bad.

Feedback

Mit gutem Gewissen kann ich behaupten, dass ich mich zu 100 % davon überzeugen konnte, dass jeder Cent von Spendengeldern bestmöglich investiert wird. Fortlaufende Spendeneingänge sind für das Bestehen und die Weiterführung der Tätigkeit von Dach überm Kopf überlebensnotwendig und sichern den Kampf gegen die Armut.

Ich danke der Unesco Mittelschule Bürs, Pfr. Varghese „George“ Thaniyath aus Hohenems und seinen Brüdern in Indien, die die Partnerorganisation „Fr. Varghese Thaniyath Charitable Trust“ vor Ort wie einen Familienbetrieb unermüdlich leiten, für diese wertvolle Erfahrung. Ich werde diese Bilder, die Nächstenliebe und die emotionalen Eindrücke niemals vergessen. Daher kann ich nur an meine Mitmenschen und an meine gesamte Leserschaft appellieren: „Wenn spenden, dann richtig und mit einem Vertrauen, dass die Spendengelder sachgerecht investiert werden.“

„Wer andere glücklich macht, wird selbst glücklich!“

God bless you all,
Chris Supertramp
Botschafter der Unesco Mittelschule Bürs