Walter Lutz, 2014

Eine Reise - Wohin und was erwartet uns da?

Meine Frau Doris und das Weltladen-Team von Gaissau haben im Jahr 2013 entschieden, die Aktion von Pfarrer Georg Thaniyath in Indien zu unterstützen und dort ein Haus zu spenden. Weiters hat meine Frau im Dezember 2013 zu ihrem „runden“ Geburtstag Freunde und Bekannte gebeten, anstatt eines Geschenkes, eine Spende für das Projekt „Dach überm Kopf“ zu machen. Hier kam eine beträchtliche Summe zusammen und so konnte Doris für dieses Projekt ein weiteres Haus beisteuern.

Nach dem Filmabend in Hohenems haben Doris, unsere Tochter Lisa-Maria und ich uns spontan bereit erklärt, die geplante Reise nach Indien mitzumachen und bei der Häusereinweihung dabei zu sein.

Am 28. Juli 2014 sind wir von Hohenems aus mit einer Gruppe aus Vorarlberg via München nach Chocin geflogen. Wir waren sehr gespannt was uns dort erwarten würde. Nachdem wir einen kleinen Überblick über das Gebiet von Kerala bekommen hatten, starteten wir zusammen mit allen anderen Reiseteilnehmern und Brüdern von Georg zur eigentlichen Mission dieser Reise – zur Hauseinweihung der von vielen Vorarlbergern gespendeten Häuser.

Angekommen im ersten Dorf, wurden wir von der Ortsgemeinde mit Musik, Trommeln und Gesang empfangen. Es war überwältigend, die Freude der Bewohner zu sehen. Während der mehrtägigen Einweihungszeremonie haben wir unzählige Eindrücke erlebt, die uns zu Herzen gingen und unvergessliche bleiben werden.

Auf der einen Seite die große Armut der Menschen, die in feuchten Hütten mit Lehmboden, Dächer und Wände aus Plastikplanen oder Palmenblättern leben und trotzdem Freude und Zufriedenheit ausstrahlen. Diese Menschen leben zufrieden mit der Armut und das Wort „Neid“ ist in ihnen nicht anzusehen bzw. in ihrem Herzen nicht zu finden. Sehr tiefgreifend die Geschichten vieler Familien über Krankheit oder Tod einzelner Familienmitglieder.

Auf der anderen Seite die große Dankbarkeit der Menschen die in der glücklichen Situation sind, und ein neues Zuhause bekommen haben. Dankbarkeit und Gastfreundschaft sowie die Herzlichkeit die wir sichtlich zu spüren bekamen. Schade, dass wir mit den einzelnen Menschen nicht länger Zeit hatten um mehr von ihrem Leben, ihren Sorgen und Tätigkeiten zu erfahren. Wofür wir diese Menschen beneiden ist die Vielfalt die ihnen die Natur schenkt, so z.B. Gewürze, Früchte, Blumen und vieles andere mehr.

Ein ganz spezielles Ereignis war für uns auch der Besuch im Waisenheim, wo wir von den vielen freundlichen und strahlenden Mädchen empfangen wurden. Die wunderschön und farbenprächtig gekleideten Mädchen waren sehr an Gesprächen und Erfahrungsaustausch interessiert.

„Dass es einen Morgen gibt, ist der große Segen – dass man Träume hat, die es zu verwirklichen gibt.“

Unter diesem Motto wünschen wir Pfarrer Georg Thaniyath und dem ganzen Team viel Kraft und Ausdauer für die Weiterführung dieses Projektes.